Behinderte Nasenatmung (nasale Obstruktion)

 

Behinderte Nasenatmung ist ein häufiges Problem, das verschiedene Ursachen haben kann. Für die Beurteilung einer Behandlungswürdigkeit oder einer Operationsindikation spielt in erster Linie die subjektive Beeinträchtigung eine Rolle.

 

Häufige Ursachen einer akuten nasalen Obstruktion sind ein Schnupfen und eine akute Sinusitis.

 

Mögliche Ursachen für eine chronische Nasenatmungsbehinderung

 

- Allergien sind ein sehr häufiger und gut behandelbarer Grund für nasale Obstruktion. Da bei Allergien gegen perenniale Allergene, z.B. gegen Hausstaubmilben, häufig die Nasenatmungsbehinderung das einzige Symptom ist (ohne Niesen, Nasenrinnen oder Jucken), werden Allergien häufig von Betroffenen nicht als Ursache erkannt.

 

- Anatomische Veränderungen: Eine Vergrößerung der unteren Nasenmuscheln (Muschelhypertrophie) oder eine Nasenscheidewandverkrümmung sind ebenfalls häufige Ursachen für eine nasale Obstruktion.

 

- Auch eine chronische Entzundung der Nasennebenhöhlen (chronische Sinusitis) kann zu einer chronischen Nasenatmungsbehinderung führen. Eine Sonderform der chronischen Sinusitis ist die Polyposis nasi.

 

- Rhinitis medicamentosa: Werden abschwellende Nasensprays oder -Tropfen zu lange verwendet, dann kann es zu einer Gewöhnung der Nasenschleimhaut und dadurch zu einer Abhängigkeit von diesen Medikamenten kommen. Während bei einem Teil der Patienten mit medikamentöser Unterstützung oder reine Willensanstrengung eine Entwöhnung von den abschwellenden Substanzen gelingt, kann das Problem bei anderen nur mit Hilfe einer Operation gelöst werden.

 

- Medikamente: Bestimmte Arzneimittel wie Antihypertensiva oder Antidepressiva können die Nasenatmung beeinträchtigen, allerdings spielt dies in der Praxis meist nur eine geringe Rolle.

 

- Bei Kindern sind Adenoide ("Kinderpolypen") die häufigste Ursache für eine Nasenatmungsbehinderung.

 

- In Österreich extrem seltene Ursachen für eine chronische nasale Obstruktion stellen Tumoren der Nase und Nasenfremdkörper da. Sie müssen aber immer differentialdiagnostisch als Ursache in Betracht gezogen werden.

 

Was passiert bei der HNO-Ärztin

 

In einem ärztlichen Gespräch werden zunächste die Fragen nach der Dauer, dem Beginn, Auslösern, Seitenüberwiesen, Begleitsymptomen und subjektivem Schweregrad der Beschwerden besprochen. Dann folgt eine Untersuchung der Nase (mit Endoskopie). Wenn nicht sicher bekannt ist, ob Allergien vorhanden sind, ist ein Allergietest nötig. Zur Entscheidung, ob eine Operation nötig ist, ist häufig auch die Anfertigung von CT-Bildern der Nase und Nasennebenhöhlen erforderlich.

 

Die Behandlung kann dann je nach Schweregrad der Beschwerden und nach (vermuteter) Ursache durch bestimmte Nasensprays, Medikamente oder durch eine Operation erfolgen.